...
... In der wunderschönen Poesie.
Der Himmel hat es mir gesandt,
Drum, Erde, halt es nicht zurück!
Dies Veilchen aus des Frühlings Hand
Ist erste Lieb' und erstes Glück.
Wenn jede Blum' aus ihrer Knospe bricht,
Erblüht die Blume meiner Sehnsucht nicht;
Sie bleibt in ihrer Knospe eingehüllt,
Kein Frühling hat noch ihren Traum erfüllt.
Liebe, verstecke dich nicht
In die Knospe der Rose!
Liebe, bedecke dich nicht
So mit Dornen und Moose!
Mit Nachtigallengesange
Flötet der Frühling dir zu:
Wo weilst du so lange, so lange?
Und du kommst im nu.
So schön war nie ein neues Jahr
Mit seiner Frühlingssonne:
Willkommen, lichtes Augenpaar,
Mit deiner Doppelwonne!
Dürfte dieser Mund doch kosen,
Dürfte Küssen dieser Mund!
An seinem dornenlosen
Tauig blühenden Rosen
Würd' ich gesund.
Welten sind die silbernen Sterne,
Aber meine Welten nicht;
Meine Welt ist nicht so ferne -
Rede doch, himmlisches Angesicht!
Die Rebe weint erst, eh sie Laub gewinnet
Und ihre Blüt' entfaltet,
Und was mein Herz still träumt und sinnet,
Ergießt in Tränen sich und rinnet,
Eh sich's zum Lied gestaltet.
Ich liebe dich und sag' es nicht,
Und liebst du mich? ich frag' es nicht;
Ich fragt' es gern und wag' es nicht,
Ich lieb' und schweig' und klag' es nicht.